An Fronleichnam haben sich sechs begeisterte Radfahrer und Tschechienfreunde am Parkplatz beim Vereinslokal Brodinger in Freyung getroffen, um in Fahrgemeinschaften nach Schüttenhofen (Susice) zu fahren.
Bei der Schutzengelkapelle startete die Tour zum ersten Zwischenziel, der Ortschaft „Rabi“ mit der gleichnamigen Burg. Sie ist die größte Burgruine der Tschechischen Republik. Der Tourenleiter Franz Uhrmann hat hier eine deutschsprachige Führung organisiert. Die Führung mit Rundgang in der Ruine hat alle Teilnehmer begeistert. Anschließend gab es eine Einkehr in einem Hostinec (Gasthaus).
Das Essen und die Bewirtung waren hervorragend und empfehlenswert. Nach der Stärkung ging die Fahrt weiter nach Nezamyslice. Dieses Dorf findet schon im Jahre 1045 erste Erwähnung. Auch hier wurde eine Führung organisiert. Die Kirche mit einem architektonischen Juwel, dem sogenannte Kreuzgewölbe im Kirchenschiff, konnte besichtigt werden.
Ab dem Jahr 1707 war die Familie Lamberg Eigentümer. Der ehemalige Fürstbischof und späterer Kardinal Johann Philipp von Lamberg, der Gründer der Ortschaften Philipsreut, Mauth, Hohenröhren, Finsterau, gehörte zu dieser Familie.
Die Familie des Karl Eugen, Fürst von Lamberg (1764-1831), zog von Salzburg nach Žichovice um. Um 1815 brachte das Paar die sterblichen Überreste ihrer Kinder hierher und ließ diese in einem Grab in der Kapelle des Heiligen Erasmus neben der Kirche beisetzen. Die Kapelle ist ausgestattet mit einem handgeschnitzten Altar, Sitzbänken und dem Chor aus Lindenholz - welches sehr eindrucksvoll und sehenswert ist.
Auch das kleine Museum, das in der ehemaligen Leichenhalle eingerichtet ist, ist sehr beeindruckend und mit einer Reihe von interessanten Exponaten ausgestattet. Nezamyslice ist ein Teil des „Lamberska stezka“, der acht Gemeinden angehören, die alle mit der Familie Lamberg zu tun haben.
Die Radtour ging weiter nach Žihobce. Hier ist im Schloss ein Museum eingerichtet und erklärt die Geschichte der Familie Lamberg. Anschließend ging die Fahrt wieder zurück nach Schüttenhofen. Die abschließende Kaffepause gab es dann noch in Kvilda – das Resümee bzgl. der Tour und der Führungen viel allgemein sehr positiv aus.
Bericht: Franz Uhrmann
Fotos: Ortsgruppe