08. Dezember 2020 - Irmgard Salwiczek
Die Idee war geboren und am
10. Juni 1970 fand im Gasthof zur Post in Freyung die
Gründungsversammlung von Bergbegeisterten aus dem ehemaligen
Landkreis Wolfstein statt. Es waren 42 Mitglieder anwesend (16 aus
Freyung, 14 aus Waldkirchen und 12 aus den umliegenden Dörfern). Die
Ortsgruppe Freyung wurde als Untergruppe der Sektion Passau
gegründet und den Vorsitz übernahm Pfarrer Herbert Kessler aus
Hinterschmiding.
Die
Gründung der Ortsgruppe fiel in eine Zeit, in der es den Menschen in
unserer Region wirtschaftlich immer besser ging. Gleichzeitig wuchs
der Wunsch, die zunehmende Freizeit sinnvoll zu gestalten bzw.
sportliche Aktivitäten mit Gleichgesinnten auszuüben. Schilifte
wurden gebaut, der erste Golfclub wurde in Waldkirchen gegründet,
Tennisplätze und Clubs entstanden und die bestehenden Sportvereine
erweiterten ihr Angebot.
So
fand nach der Gründungsversammlung am 09. Sept. 1970 das erste
Treffen statt, wo Pfarrer Herbert Kessler einen
Farblichtbildervortrag hielt. Hier wurde dann auch schon beschlossen,
ein Tourenbuch anzulegen, welches dann Herr Dr. Fritz Lang stiftete.
Auch wurde über das Winterprogramm der neuen Ortsgruppe diskutiert,
das jedes Mitglied erhalten soll und das zunächst hauptsächlich aus
gesellschaftlichen Zusammenkünften bestand. Es gab Vorträge,
Diaabende und Reiseberichte einzelner Mitglieder. Die Abende waren
durchwegs von großem Interesse, was die hohe Teilnehmerzahl
bestätigte.
Am
14. Oktober 1970 fand der Sektionsabend in Waldkirchen statt, bei dem
wiederum 40 Mitglieder der neuen Ortsgruppe Freyung anwesend waren.
Außerdem gab es in diesem Jahr noch einen Hüttenabend auf der
Ponyalm in Obergrainet und einen Diaabend mit Pfarrer H. Kessler, Dr.
Johann Lenz und Rosa Buchberger – gezeigt wurden Farbdias über die
Civetta, Wilder Kaiser, Skifahren im Juni und über die Überquerung
der Kampenwand.
Das Vereinsleben begann im
Januar 1971 mit einer Fortbildung: „Wie ich mit dem Bergseil
umgehe“, die von Ossi Dellinger aus Passau geleitet wurde und bei
der 26 Teilnehmer anwesend waren. Auch der Fasching kam 1971 nicht zu
kurz: „Faschingsgaudi am Reiterberg“ bei Hinterschmiding war am
27. Jan. angesagt. Die erste Gemeinschaftsfahrt der Ortsgruppe fand
am 5.-6. Juni 1971 zum Wilden Kaiser statt. 21 Mitglieder waren bei
dieser Bergtour mit Hüttenübernachtung dabei und dieses
beeindruckende Gemeinschaftserlebnis wurde sogar von zwei Teilnehmern
in Versform festgehalten (nachzulesen in der Chronik). Außerdem
besuchte die Ortsgruppe den Klettergarten in Fischhaus und im Herbst
wurde der Hüttenabend am Reiterberg abgehalten.
In den folgenden Jahren fanden
regelmäßig Filmvorträge, Advents- und Nikolausfeiern,
Faschingskränzchen mit eigenem Prinzenpaar, Liederabende und
Reiseberichte der Mitglieder auf die bekannten Berge wie Monte Rosa,
Große Zinne und z.B. Ski- Hochtouren vom Mont Blanc bis zum
Matterhorn statt, bei denen durchschnittlich 35 Teilnehmer anwesend
waren. Das gesellschaftliche Leben hatte nach wie vor einen hohen
Stellenwert in der Ortsgruppe, so konnte am 19. Jan. 1977 der
Vorstand Pfarrer Herbert Kessler seinen 50. Geburtstag im Hotel zur
Post in Waldkirchen feiern, wo natürlich auch die Ortsgruppe
standesgemäß vertreten war. Jährlich wurde ein Winterprogramm
ausgearbeitet, im Sommer wurde jeweils eine Tourenpause eingelegt.
Im
Programm 1980/81 stand geschrieben: „ An den meisten
Samstagvormittagen sind wir beim Skifahren in Mitterfirmiansreut, an
den meisten Sonntagen machen wir Skiwanderungen in der näheren
Umgebung“.
Am
Samstag, den 21. Febr. 1981 kletterten acht Mitglieder der OG durch
die tief verschneite und mit grün-blau schillerndem Eis meterdick
verpackte Arber- Seewand (Eiswand). Postwendend kam ein Brief vom
Forstamt in Bodenmais, wo Forstdirektor Sponsel eindringlich auf das
Naturschutzgebiet des Arbersees und der Seewand hinwies –
nachzulesen in unserer Chronik.
Die
Jahre vergingen, die Mitgliederzahl stieg kontinuierlich und das
Tourenprogramm wurde immer umfangreicher. Die sportlichen Aktivitäten
traten immer mehr in den Vordergrund, so berichten die Mitglieder
über ihre Touren in die Schweiz, nach Bolivien, über den Königsweg
in Lappland bis zum Nordkap. Aber auch die Bayerwaldberge und die
Alpen (vom Chiemgau über den Piz Palü bis zu den Dolomiten) kamen
nicht zu kurz. Ab dem Jahr 1982 gab es erstmals auch ein
Sommerprogramm mit 9 Touren.
Am
Mittwoch, 18. Jan. 1984 fand im Gasthof Veicht in Freyung erstmalig
ein Diaabend statt, in dem Max Pauli über seine Bergtouren (mit
Dias) im abgelaufenen Jahr erzählte, dabei waren 35 Mitglieder
anwesend. Franz Uhrmann hatte lt. unserer Chronik am 21. Jan. 1984
seine erste Skitour auf den Rachel für die Ortsgruppe unternommen.
Die
OG Freyung feierte am 10. November 1985 ihr 15-jähriges Jubiläum
mit einem 3-tägigen Festprogramm und Dankgottesdienst in der St.
Gunther-Kapelle. Das gesellige Beisammensein fand in verschiedenen
Gasthäusern in Freyung statt, incl. der Fotoausstellung mit
annähernd 100 Bergfotos in der Sparkasse in Freyung.
Bei der Versammlung am 24.
April wurde die Vorstandschaft erweitert:
Stellvertreter:
„Ich hoffe, dass alle mit dieser Wahl zufrieden sind“
In
all den Jahren seit Bestehen der Alpenvereins- Ortsgruppe Freyung
sind jährlich das Faschingskränzchen am Reiterberg abgehalten
worden, aber auch die jährlichen Hüttenabende fanden immer regen
Zuspruch. Die im Jahreskreis angebotenen Tourenvorträge in Form von
Dias und Filmen wurden von vielen Mitgliedern gerne besucht - lt.
unserer Chronik waren immer etwa 30 - 40 Zuhörer anwesend.
Bei
der Jahreshauptversammlung am 28. April 1989 im Gasthof zur Post in
Freyung wurde Max Pauli zum 1. Vorsitzenden der Ortsgruppe Freyung
gewählt.