Sektion Passau - Ortsgruppe Freyung

Wanderungen im schönsten Hochtal Europas – Tannheimer Tal

11 Frauen der DAV Ortsgruppe Freyung unter der Leitung von Rita Gell genießen zusammen die Schönheit der Berge und ihre Fähigkeiten auf herausfordernde Bergtouren im Tannheimer Tal, einem ca. 1100 Meter hoch gelegenen Hochtal in einem Teil der Allgäuer Alpen im Tiroler Bezirk Reutte.

Mit Kleinbus und PKW wurde die Tour über München, Kaufbeuren, Marktoberdorf zum ersten Ausgangspunkt, dem Weißensee zwischen Füssen und Pfronten gestartet. Hier führte der Weg ein Stück entlang dem See, bevor der steile Aufstieg zum Alatsee erfolgte. Die Route führte weiter bergauf zur Saloberalpe und von hier aus ging es nochmals hoch zum Vierseenblick (Hopfensee – Weißensee – Forggensee – Bannwaldsee) und in der Ferne konnte man auch Schloss Neuschwanstein und Schloss Hohenschwangau erkennen. Der Rundweg führte zurück zur Saloberalpe mit gemütlicher Einkehr. Anschließend wurde zum Alatsee abgestiegen, dieser umrundet und auf einem weit auslaufenden Weg gelangte man zum Weißensee zurück – diesem folgte die Gruppe ca. 2 km direkt am und über dem Wasser gelegenen Uferweg. Ein Teil der Gruppe nahm dann noch ein erfrischendes Bad im See, bevor es zur Unterkunft im Tannheimer Tal, dem Ort Nesselwängle ging.

Der nächste Tag führte von der Talstation der Füssener Jöchlebahn dem Weg Nr. 411 entlang aufwärts zur Bad Kissinger Hütte (1788 m) und hier ging es noch einmal steil bergauf zum Gipfel des Aggenstein (1985 m). Bei einer Stärkung genoss man den Blick über den Haldensee, die Allgäuer und Lechtaler Alpen und ins Allgäuer Voralpenland. Der Weg zurück mit Einkehr in der Bad Kissinger Hütte führte über den Gräner Höhenweg zum Füssener Jöchle und hier wurden die Höhenmeter bergab mit der Seilbahn bewältigt.

Herrlichstes Bergwetter am nächsten Tag – direkt hinter der Unterkunft begann der steile Aufstieg zuerst durch Bergwald, dann Latschengebiet zum Gimpelhaus. Kurze Trinkpause und sogleich den Aufstieg über die Judenscharte und seilversicherte Kletterstellen auf die Rote Flüh (2108 m) in Angriff genommen. Dieser Auf- und Abstieg erforderte große Konzentration und Trittsicherheit. Das überwältigende Panorama über die gesamten Allgäuer Alpen bis zur Zugspitze war gigantisch. Der Abstieg erfolgte dann über die Tannheimer Hütte auf dem Weg 416A wieder viele Höhenmeter bergab direkt zur Unterkunft. Ein herrlicher, wolkenloser Tag bleibt in schöner Erinnerung.

Die Wetterprognose des nächsten Tages versprach Regen ab 15.00 Uhr, daher startete man mit der Tour frühmorgens, der Bus brachte die Gruppe von Tannheim zum Startpunkt der Tour am Vilsalpsee. Wolkenloser Himmel begleitete die Gruppe am Vilsalpsee entlang zum wiederum steilen Aufstieg in den Weg von der Unteren Traualpe zur Oberen Traualpe am idyllisch gelegenen Traualpsee (Schweine, Lamas, Kühe säumten den See). Entlang des Sees ging es in steilen z. T. in den Felsen gehauenen Stufen und Seilen entlang des Weges zur Landsberger Hütte (1805 m). Ohne Pause ging es weiter an der „Lache“ vorbei zum Aufstieg unter der Lachenspitze auf das östliche Lachenjoch, Weiter auf dem Saalfelder Weg und ein kurzer Abstecher auf die Schochenspitze (2068 m) – hier konnte man den 3-Seen-Blick (Lache – Traualpsee – Vilsalpsee) noch genießen, dann ging der Weg entlang zur Gappenfeldscharte, an Sulzspitze und Strindenscharte vorbei hin zum Neunerköpfle (1862 m). Der Gipfel mit dem neuen Gipfelkreuz und dem größten Gipfelbuch der Alpen (3 m x 2,3 m) wurde noch bestiegen, hier wurde es aber zunehmend windiger und es bahnte sich schon schlechtes Wetter an. Nach dem Abstieg kehrte die Gruppe in der Gundhütte ein und die Talfahrt wurde bei strömendem Regen mit der Neunerköpflebahn angetreten.

Da die Prognosen für die nächsten Tage keine Touren zuließen wurde ein Alternativprogramm gestartet. Die Fahrt nach Füssen (hier stieg ein Teil der Gruppe am PP Lechfall aus) führte nach Hohenschwangau und das Märchenschloss Ludwigs II. wurde bei einer Führung besichtigt. Auch der Mariensteg mit dem Postkartenmotiv des Schlosses konnte betreten werden. Nach dieser Besichtigung machte die Gruppe noch eine kleine Stadtbesichtigung der höchstgelegenen Stadt Bayerns, Füssen. Die Altstadt verzaubert mit mittelalterlichen Gassen, prachtvollen Barockkirchen, dem Hohen Schloss, kleinen Geschäften. Auch der Lechfall mit seinen Kaskaden konnte noch besucht werden.

Da sich das Wetter besserte, wurde der Vorschlag, die in der Nähe gelegene längste Fußgängerhängebrücke der Welt, die „Highline 179“ noch zu besichtigen bzw. zu überschreiten.

Die Brücke überquert die Fernpassbundesstraße auf einer Länge von 406 m und einer Höhe von 115 m über dem Tal. Sie verbindet die Burg Ehrenberg mit dem Fort Claudia auf der anderen Talseite. Mut war hier gefragt, diese Konstruktion zu beschreiten.

Nach diesem Erlebnis ging es über das Lechtal zurück zur Unterkunft in Nesselwängle.

Am letzten Tag wurde beschlossen, keine Wanderung in Angriff zu nehmen und auf der Heimfahrt wurde noch eine kleine Wanderung am Ammersee unternommen und natürlich noch der Hl. Berg und Kloster Andechs besucht. Der Aufstieg auf den Turm der Wallfahrtskirche erforderte auch noch einmal gute Kondition bei teilw. eingezogenem Kopf. Hier konnte noch ein windiger, aber schöner Rundumblick über das weite Land genommen werden. Nach Einkehr in der Klosterbrauerei machte sich die Gruppe auf den Heimweg nach Waldkirchen.

 

Bericht: Maria Stögbauer
Fotos:   Ortsgruppe