Am Sonntag, 23. Juni 24, machten sich zehn DAV‘ler der Ortsgruppe Freyung auf den Weg zu den tschechischen Nachbarn. Eine Rafting Tour auf der Moldau stand für diesen Tag auf dem Programm. Rafting Tour – das klingt spannend!
Erwähnenswert ist auch, dass ein Quellfluss der Moldau, die kalte Moldau, im Landkreis FRG in der Nähe von Haidmühle entspringt.Acht große und zwei kleine Abenteurer fuhren Richtung Lipno-Stausee, nach Vyšší Brod (Hohenfurth). Dort befindet sich übrigens ein Zisterzienser Kloster aus dem 13. Jahrhundert. Die Aufmerksamkeit galt aber dem Wasser. Nach Einweisen, Verteilen der richtigen Paddel und Verstauen der Habseligkeiten in wasserdichten Tonnen, wurden die Schlauchboote zu Wasser gelassen. Die Boote setzten vom Ufer ab und wurden sogleich von der leichten Strömung erfasst. Unter Anweisung von Tourenleiter und Steuermann Franz Uhrmann sowie Steuermann Fredi tauchten die Paddel bald gleichmäßig mal rechts und mal links ins Wasser.
Wolken unterbrachen das Blau des Himmels und auch die ufernahen Bäume des Böhmerwaldes spendeten immer wieder Schatten. Die Moldau ist dunkel – fast schwarz, gefärbt von den Moorgebieten, die sie passiert. Die Fließgeschwindigkeit war nicht so stark, der Wasserstand zum Glück auch nicht zu niedrig, so dass man die idyllische Landschaft beidseits genießen konnte. Ein bisschen zu lange den Blick vom Wasser abgewandt und schon passierte es – eins der Boote hing an einem Stein im Flussbett fest! Kein Problem – ein Paddler vorne am Bug stieg ins Wasser und zog, die anderen unterstützten mit Hilfe der Paddel. Schon glitt das Schlauchboot wieder dahin, die Strömung wurde etwas stärker – man sah es dort, wo das Wasser plätschernd und gurgelnd seinen Weg um Steine im Flussbett suchte. Dann tauchte das erste Wehr auf, das über eine Wasserrutsche überwunden werden musste. Das Kreischen und Juchzen einiger Bootsinsassen übertönte nur ein wenig das Rauschen des fallenden Wassers.
Entlang des Flusses luden Campingplätze und Imbissbuden zum Verweilen ein. Die Paddler staunten nicht schlecht, als sogar im Wasser die erste Bootsschänke ihre Getränke anpries. Ziel für eine kurze Rast war jedoch ein kleiner Sandstrand am Moldauufer, der bald darauf steuerbord auftauchte. Unter Anweisung der beiden Steuermänner paddelten alle kräftig zu einer geeigneten Anlegestelle am Ufer. Nach einer kleinen Brotzeit stieg die 10-köpfige Gruppe wieder in ihre Boote. Dann – nach einigen Flussbiegungen - zeigte sich über dem Städtchen Rožmberk nad Vltavou die gleichnamige Burg. Trutzig thront sie auf einem länglichen Felsvorsprung über der Moldau. Bevor die Burg 1612 an die Herren von Schwarzenberg überging, residierte dort die Adelsfamilie von Rosenberg. Schon etwas geübter steuerte die Bootsbesatzung eine Anlegestelle an. In einem Lokal am Flussufer, mit Blick auf die mittelalterliche Burg, ließen sich die hungrigen Matrosen das Essen schmecken.
Bericht: Franz Uhrmann
Fotos: Ortsgruppe