Sektion Passau - Ortsgruppe Freyung

Erste Tour der DAV Ortsgruppe zum Großen Königsfilz

Nach der langen Corona- Pause trafen sich die Mitglieder der DAV- Ortsgruppe mit ihren E-Bikes am Parkplatz in Wistlberg zu einer Rundtour durch den Nationalpark Sumava. Der Weg führte sie über den Grenzübergang Bucina (Buchwald) über die europäische Wasserscheide und dann auf der befestigten Strasse nach Knizeci Plane (Fürstenhut), das nur wenige 100 Meter Luftlinie von der deutschen Grenze entfernt liegt.

Zuerst wurde der wieder hergestellte Friedhof und der Schutthügel der 1956 zustörten Kirche besichtigt, bevor der Weg mit wunderschönen Aussichten über den Nationalpark auf ehemaligen Militärstrassen weiter nach Borova Lada (Ferchenhaid) zum Chalupska slat (Großer Königsfilz) führte. Dieser Moorsee mit einer Größe von ca. 1,3 ha im Tal des Vydri potok (Thierbaches) liegt, ist einer der bekanntesten Torfmoore im Nationalpark Sumava. Er beherbergt schwimmende Inseln und Schwingrasen und ist Bestandteil eines Lehrpfades, da er die typische Moorfauna wie z.B. rundblättrigen Sonnentau, Zwergbirken, Blumenbinsen oder auch Rosmarin Heide enthält. Auch der Hochmoorgelbling ist hier zu finden. Die Fahrt verlief weiter nach Nove Hute (Kaltenbach), das aus verschiedenen Glasmachersiedlungen im Tal des Kaltenbaches und der Warmen Moldau entstand, es ist ein Wintersportzentrum und Familienskigebiet am Osthang des 1219 m hohen Prilba (Helmit). Nach kurzem Stopp ging die Fahrt weiter nach Zadov-Curanov, einem der bedeutendsten Skigebiete in Tschechien, das zwischen 890 und 1120 m ü.M. liegt und mit neuen Hotels, Sesselliften und Klettergarten ausgestattet ist. Mit einem in die Jahre gekommenen Sprungturm der von den Besuchern bestiegen werden kann, hat man eine herrliche Rundsicht in den Böhmerwald. Die Route führt nun durch den Wald nach Slata studna (Goldbrunn) einem ehemaligen Glashüttenstandort auf 1114 m Höhe, der von der Stadt Bergreichenstein 1799 gegründet und bis 1880 betrieben wurde. Hier sind Rosenkranzperlen und Hohlglas hergestellt worden, ab 1865 bis zum Abriss der Glashütte wurde dort Tafelglas produziert. Anschließend führte der Weg zurück nach Horska Kvilda (Innergefild), einer Streusiedlung im Nationalpark, die in einer Talmulde des Hamersky potok (Gefildebach) auf einer Höhe von 1070 m liegt, hier wurde eingekehrt. Nach der erholsamen Pause ging es weiter auf dem Radweg durch lichte Wälder nach Filipova Hut (Philippshütten), ein ehemaliges Glashüttendorf, dies ist eine Streusiedlung und ist ein Ortsteil der Gemeinde Modrava (Mader) und anschließend führte der Weg nach Kvilda (Außergefild). Während der Fahrt durch die Waldlichtungen waren abwechslungsreiche Blumenwiesen mit Arnika, Glockenblumen, Margeriten, etc. in Hülle und Fülle zu sehen. Die letzten Kilometer zum Grenzübergang nach Buchwald, musste ab Kvilda bergauf getreten werden, doch mit der Elektrounterstützung unserer Räder war es durchaus machbar. In Bucina (Buchwald) querten wir wieder die europäische Wasserscheide und kamen bei teils wolkigem, aber auch sonnigem Wetter nach einer unfallfreien und trockenen Fahrradtour nach 51 km und 890 hm wieder in Wistlberg bei unseren Fahrzeugen an.

Bericht: Fr. Uhrmann/J. Schwaiberger
Fotos:  Ortsgruppe