Sektion Passau - Ortsgruppe Freyung

Infos und Empfehlungen des DAV

27.01.2021, 12:00 Uhr

In Corona-Zeiten sind wir Bergsportlerinnen und Bergsportler dazu aufgefordert, uns rücksichtsvoll, vorsichtig und überlegt zu verhalten - mehr noch als normalerweise. Dabei gilt es einerseits, allgemeine Regeln des Infektionsschutzes auf den Bergsport zu übertragen. Andererseits erfordert die Dynamik der Pandemie immer wieder Anpassungen im Handeln.

 

Die aktuelle Situation (Stand: 16. März 2021)

Deutschland befindet sich weiterhin in einer Art Lockdown. Beim Treffen der Bundeskanzlerin mit den Regierenden der Länder am 3. März 2021 wurden allerdings Schritte zur Öffnung beschlossen, die sich nach der jeweiligen 7-Tage-Inzidenz richten. Ziel aller Maßnahmen und Regelungen ist es, das Infektionsgeschehen durch die Reduktion von Kontakten deutlich zu senken. Dieses Ziel sollte die Bergsportgemeinde nicht konterkarieren, die Regeln beachten und sich verantwortungsvoll verhalten.

Bergtouren sind derzeit nicht ausgeschlossen, sollten aber wohnortnah stattfinden. Denn eines stimmt ja auch: Bergsport ist gesund, fördert die Abwehrkräfte und stärkt die Psyche. Abstandsregeln lassen sich auf Tour gut einhalten, und wer das umsichtig tut, wird deshalb wohl kaum zur Ausbreitung des Virus beitragen. Zur Umsicht gehört übrigens auch eine überlegte Tourenplanung: Wer sich gut auskennt, sollte besonders beliebte Ziele zu Stoßzeiten meiden. Im Zweifel könnte das auch bedeuten, auf die eine oder andere Tour in dieser sehr außergewöhnlichen Saison zu verzichten.

Die Beschlüsse der Bundesregierung vom 3. März 2021 beschreiben vorsichtige Öffnungsszenarien, die auch den Sport betreffen. Ob eine weitere Stufe der Öffnung erreicht ist, orientiert sich dabei immer an der 7-Tage-Inzidenz. Der DOSB hat die Auswirkung der Beschlüsse auf den Individual- und Vereinssport in dem Dokument Die drei Öffnungsschritte für den Sport zusammengefasst. Hierbei muss man beachten, dass die Regelungen in den Ländern unterschiedlich gehandhabt werden können.

Diese Dinge sind aktuell zu beachten:

  • Hütten sind geschlossen, Winterräume stehen nur für Notfälle zur Verfügung. Vereinzelt bieten Hütten Speisen und Getränke To-go an.
  • Die Grenzen ins benachbarte Ausland sind für Bergsportlerinnen und Bergsportler faktisch geschlossen. Touren sind nur innerhalb Deutschlands möglich
 

Grundsätzliche Empfehlungen für Bergsport in Corona-Zeiten

  1. Gesund in die Berge
    Mehr denn je gilt: Nur gesund Bergsport treiben! Das schützt nicht nur den eigenen Körper, sondern im Zweifel auch andere.
  2. Bergsport nur in erlaubten Gruppengrößen
    Bergsport nur in der von den Behörden zugelassenen Personenanzahl und Personenzusammensetzung durchführen. Begrüßungen, Besprechungen etc. nur unter Einhaltung der Mindestabstände. Stark frequentierte Gegenden und Touren meiden.
  3. Achtung bei Grenzübertritten: Unter Umständen gibt es Reisewarnungen und Quarantänevorschriften. Spricht das Auswärtige Amt Reisewarnungen aus, hat dies auch Auswirkungen auf den Versicherungsschutz!
  4. Abstand halten
    Einen Mund-Nasen-Schutz verwenden, wenn in Ausnahmefällen der Mindestabstand unterschritten werden muss. Keine lange Rast am Gipfel, wenn noch andere rauf wollen.
  5. Gewohnte Kontakt-Rituale unterlassen
    zum Beispiel Händeschütteln, Umarmungen, Gipfelbussi, Trinkflasche anderen anbieten, etc.
  6. Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel mitnehmen
    Neben der allgemeinen Notfallausrüstung gehören Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel in den Rucksack.
  7. Fahrgemeinschaften und ÖPNV
    Fahrgemeinschaften nur in der von den Behörden zugelassenen Personenanzahl und Personenzusammensetzung durchführen. Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bevorzugen – wenn gering frequentiert. In beiden Fällen, falls erforderlich, einen Mund-Nasen-Schutz verwenden.
  8. Im Notfall wie immer
    Als Ersthelfer nach den allgemein üblichen Erste-Hilfe-Richtlinien vorgehen und zusätzlich einen Mund-Nasen-Schutz verwenden.
 

Empfehlungen für unterschiedliche Sportarten:

Wandern/Bergwandern/Bergsteigen

Umsetzen der Grundempfehlungen 1 bis 8 (siehe oben).

 

Ski- und Schneeschuhtouren

  1. Umsetzen der Grundempfehlungen
  2. Abstand im Aufstieg (bei Schneeschuhtouren auch im Abstieg): 5 Meter
  3. Während Pausen die Abstandsregeln befolgen
  4. Wenn überholen, dann rasch, risikoarm und möglichst nur, wenn der seitliche Mindestabstand eingehalten werden kann
 

Alpinskifahren

  1. Umsetzen der Grundempfehlungen

  2. Regelungen der Liftbetreiber befolgen, insbesondere die Maximalzahl an Personen in den Aufstiegsanlagen oder das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Vollbesetzte Anlagen meiden.

  3. Mindestabstände jederzeit beachten, z.B. in Schlangen an den Liftanlagen, auf der Piste, während Pausen.

 

Sportklettern (Klettergärten) & Bouldern Outdoor

  1. Umsetzen der Grundempfehlungen
  2. Regelmäßiges Desinfizieren oder Waschen der Hände
  3. Das Seil beim Clippen nicht in den Mund nehmen.
  4. Die eigene Ausrüstung verwenden: Expressschlingen, Sicherungsgerät, Seil. Nichtbenutztes Material im Rucksack abseits vom Wandfuß aufräumen.
  5. Partnercheck auf Distanz: Die Partner fordern sich gegenseitig zur Überprüfung von Knoten, Karabiner, Sicherungsgerät und Gurt auf und beobachten sich dabei gegenseitig.
  6. Spotten nur von Personen, die nach den aktuell geltenden Kontaktregeln zusammen Sport treiben dürfen – oder mit Mund-Nasen-Schutz und anschließender Desinfektion oder Waschen der Hände.
 

Mountainbiken

  1. Umsetzen der Grundempfehlungen
  2. Höhere Geschwindigkeiten erfordern größere Abstände beim Hintereinanderfahren: 5 Meter bergauf und in der Ebene
  3. Wenn man überholen muss, dann rasch, risikoarm und möglichst nur, wenn der seitliche Mindestabstand eingehalten werden kann.
 

Klettersteiggehen

  1. Umsetzen der Grundempfehlungen
  2. Verzicht, wenn bereits viele Menschen am Klettersteig unterwegs und Staus absehbar sind
  3. Rücksichtnahme und Abwarten am Einstieg – Abstand halten
  4. Aufstiegstempo so wählen, dass man nicht auf andere Personen aufläuft
  5. Überholen zügig, möglichst wo die Abstandsregel eingehalten werden kann und kein Sicherungsbedarf besteht (Absätze, Bänder)
  6. Ausstieg nach Beendigung des Klettersteigs rasch verlassen
  7. Klettersteige nicht in der Gegenrichtung begehen
  8. Klettersteig-Handschuhe verwenden
 

Mehrseillängen-Plaisirklettern/Alpinklettern/Hochtourengehen

  1. Umsetzen der Grundempfehlungen
  2. Möglichst wenige Personen gleichzeitig am Standplatz
  3. Partnercheck auf Distanz: Die Partner fordern sich gegenseitig zur Überprüfung von Knoten, Karabiner, Sicherungsgerät und Gurt auf und beobachten sich dabei gegenseitig
  4. Hände desinfizieren oder Waschen vor und nach einer Klettertour
 

Hinweis

Zusätzlich zu diesen Empfehlungen zur Bergsportausübung in Zeiten des Coronavirus gelten natürlich die allgemeinen DAV-Empfehlungen zu den einzelnen Bergsportarten.