Sektion Passau - Ortsgruppe Freyung

Ostermontagswanderung 2022 auf dem Böhmzwiesler Kapellenweg

Zur Wanderung der DAV Ortsgruppe Freyung auf dem Böhmzwiesler Kapellenweg hatten sich zehn Interessenten gemeldet. Beim Start am Parkplatz bei der Pfarrkirche Böhmzwiesel waren sogar 14 Wanderfreunde anwesend. Wanderleiter Max Pauli stellte die in den Jahren 1934 bis 1938 gebaute Böhmzwiesler Kirche mit ihrer Innenausstattung vor, dann ging es weiter zur Wallfahrtskapelle Zwieselberg.

Der Wanderweg führte in das Tal des Ohleitenbaches hinunter. Auf der linken Hangseite erfolgte der steile Anstieg zur alten Marienkapelle im Ensmannsreuter Feld, die wie auf dem Haustürstein zu lesen ist, bereits im Jahr 1749 erbaut worden ist. Im Zuge der Dorferneuerung 1997 in Ensmannsreut wurde die barocke Kapelle umfassend renoviert. Der rührige Kapellenverein Ensmannsreut e.V. hat 2001 auch noch in der Ensmannsreuter Dorfmitte eine dem hl. Martin geweihte Kapelle neu gebaut. Der Wanderweg führte weiter nach Schlößbach, wo ebenfalls im Zuge der Dorferneuerung und Neugestaltung des Dorfplatzes 1991 neben einem neuen Dorfbackofen und einem ebenfalls renovierten Troidkasten eine neue Dorfkapelle errichtet wurde, in deren Turm sich eine 55 kg schwere, gusseiserne Glocke aus dem Jahr 1894, befindet, die aus dem Nachbaranwesen Lichtenauer stammt. Auf einem aussichtsreichen Höhenweg ging es weiter zum einsamen Ranzingerhof, dann führte der Weg wieder hinunter zum Ohleitenbach, der auf einer breiten Steinplatte überquert wurde. In einem letzten Anstieg ging es hinauf zum Gedenkkreuz im Stierberger Wald. Die Flurbereinigungs-Teilnehmergemeinschaft Böhmzwiesel ließ es im Jahr 1993 errichten zur Erinnerung an das junge Ehepaar Kellermann aus Stierberg, das 14 Tage nach ihrer Hochzeit, am 17. Juni 1914 bei einem gewaltigen Gewitter durch einen Blitzschlag gemeinsam den Tod fand.

Auf der Stierberger Höhe hatten die Wanderer nochmals einen umfassenden Ausblick nach Osten. In Stierberg hat man bei der Gestaltung der Dorfmitte im Jahr 1991 eine neue und recht aufwendig gestaltete Dorfkapelle gebaut.

Ebenfalls bei der Gestaltung des Dorfplatzes hat man in Pilgramsberg bei der Dorferneuerung im Jahr 1992 die bereits vorhandene Dorfkapelle umfassend renoviert.

Letzte Station der rund dreistündigen Wanderung war die Ortschaft Kanau, wo Tourenführer Max Pauli alle Teilnehmer zu Kaffee und Kuchen einlud. Diese gemütliche Runde bildete einen schönen Abschluss der Ostermontagswanderung 2022. Sie führte zu drei renovierten und drei neugebauten Kapellen, sowie durch eine von der Landwirtschaft geprägte Kulturlandschaft mit mehreren, schon über 800 Jahre existierenden Dörfern.

Übrigens: Kanau war die einzige der besuchten Ortschaften, die keine Dorfkapelle aufzuweisen hat.

Dafür gibt es seit der Dorferneuerung 1993 eine große Bronzeglocke, die dreimal am Tag erklingt.

Bericht: Max Pauli
Fotos:  Ortsgruppe